Umwelt
„Superspannende Projekte von exzellenten Wissenschaftler*innen: Wie wir systemisch mit Fragen der Urbanität umgehen werden, hängt stark von Erkenntnissen aus der Wissenschaft ab.“
Neueste WWTF Projekte
Portfolio
Invasive Mosquitos
Stechmücken in städtischen Gebieten sind trotz ihrer Rolle als Krankheitsüberträger wissenschaftlich wenig erforscht, was sich bei jüngsten Krankheitsausbrüchen in Europa als problematisch erwiesen hat. Die komplexen urbanen Landschaften bieten vielfältige Lebensräume für etwa 25 Stechmückenarten, doch welche Arten welche Stadthabitate bevorzugen, ist weitgehend unbekannt. Das Projekt unter der Leitung von Carina Zittra untersucht die Verteilung und Habitatpräferenzen von Stechmücken in den drei Klimazonen Wiens und entwickelt molekulare Methoden zur besseren Überwachung und Identifikation der Arten.
Biopatinas als Kohlenstoffsenken
Städtische Luftverschmutzung und Klimawandel erfordern innovative Lösungen für grünere und gesündere Innenstädte. Biopatinas – natürliche Mikroorganismusschichten auf Gebäudefassaden – könnten als wartungsarme Alternative zur Stadtbegrünung dienen, indem sie Schadstoffe absorbieren, als Kohlenstoffspeicher fungieren und das Mikroklima kühlen. Dieses interdisziplinäre Projekt unter der Leitung von Katja Sterflinger untersucht das Umweltpotential von Biopatinas in Wien durch wissenschaftliche Messungen und kunstbasierte Methoden zur Förderung der öffentlichen Akzeptanz.
HPV-Prävention: von Labor in die Gesellschaft und zurück
Österreich hat 2023 die HPV-Impfung für alle Geschlechter eingeführt, doch ohne ein Überwachungssystem fehlen wichtige Daten über Impfwirksamkeit und Virusevolution in städtischen Gebieten. Ein neuartiger transdisziplinärer Ansatz kombiniert Genomanalysen, Sozialforschung und Computermodelle, um HPV-Übertragungsnetzwerke in Wien zu kartieren und dabei besonders unterversorgte Bevölkerungsgruppen einzubeziehen. Innovative Methoden wie Abwasseranalysen und partizipative Gesundheitsforschung unter der Leitung des Bergthaler Labs sollen ein umfassendes Überwachungssystem schaffen, das als Modell für die Prävention von Infektionskrankheiten in Städten dienen kann.
Wie Pilze und Pflanzen den Klimawandel gemeinsam meistern
Pilze sind entscheidende Regulatoren des Kohlenstoffkreislaufs und leben in komplexen Beziehungen mit Pflanzen – von hilfreichen Partnern über neutrale Mitbewohner bis hin zu schädlichen Krankheitserregern. Der Klimawandel verändert diese empfindlichen Pilz-Pflanzen-Netzwerke, doch wie sich diese Veränderungen auf Ökosysteme auswirken, ist noch weitgehend unbekannt. Die Vienna Research Group von Marc Anthony kombiniert experimentelle Studien mit Klimamodellen, um vorherzusagen, wie verschiedene Pilzarten auf Dürre und Erwärmung reagieren und welche Folgen das für die Pflanzenentwicklung und Ökosystemfunktionen hat.